Ein Projekt der SRO gefördert vom Europäischen Sozialfonds

Team:
Thilo Schneider, verantwortlich
Stephan Sattler

Kontakt:

Soziale Rechtspflege Ortenau
- step by step -
Stefanienstrasse 54
77933 Lahr

Tel: 07821/989558
Fax: 07821/989055
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Sprechstunden nach Vereinbarung

Kompetenztraining

Neben der Reflexion der jeweils vergangenen Woche finden an einem arbeitsfreien Tag regelmäßige Bildungs- und Kompetenzerwerbsangeboten statt, an denen die gesamte Gruppe teilnimmt. Diese Angebote werden von den pädagogischen Fachkräften der Sozialen Rechtspflege Ortenau und zum Teil von externen ReferentInnen durchgeführt.

Die Inhalte der einzelnen Einheiten orientieren sich an den von der Sozialen Rechtspflege Ortenau gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen mit der Zielgruppe. Durch eine lebensweltorientierte Sichtweise werden die persönliche Situation jedes Einzelnen erörtert und gegebenenfalls weitere individuelle Hilfestellungen angeboten.

Inhalte des Kompetenztrainings

1. Soziale Kompetenzen:

Kontaktfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Gruppenfähigkeit, Umgangsformen, Respekt, Hilfsbereitschaft, aber auch die Fähigkeit Bedürfnisse anzumelden…

2. Fachliche Kompetenzen:

Regeln am Arbeitsplatz, Bedienung und Pflege von Maschinen und Geräten…

3.Computerkurs:

Aufbau eines Computers, Internetmöglichkeiten, Nutzung und Gefahren für die ganze Gruppe, Grundlagen des Paketes MS-Office…

Zusätzlich zum allgemeinen Kurs in der Gruppe nimmt jede/r Teilnehmer/in an einer Einheit teil, die sich inhaltlich nach dem jeweiligen Kenntnisstand richtet. Die Durchführung erfolgt durch einen externen PC-Fachmann.

4. Lebenspraktisches Alltagshandeln:

Kochen Putzen, Waschen, Einkaufen, Kontoführung und Haushalten, Umgang mit Behörden und Versicherungen (welche sind notwendig?)…

Wie vermeide ich Schulden, und wie kann ich Schulden regulieren?

5. Rechte und Pflichten:

Mietverträge, Kaufverträge, Schulden, Arbeitsrecht…

Team- und Gruppenfähigkeit:

Wie verhalte ich mich in einer Gruppe? Kommunikation, Vertrauen, Gemeinsames Handeln, lernen sich auf andere zu beziehen, sich behaupten, Stärken und Ressourcen einbringen…

7. Konfliktfähigkeit:

Umgang mit Konflikten und Streit, eigene Beteiligung von der anderer trennen, Konfliktlösungsstrategien entwickeln, Überwindung starrer Verhaltensmuster durch alternative Lösungen…

8. Arbeit als sinnstiftende Lebenshaltung:

Wert und Sinnstiftung von Arbeit, Lernen anhand brüchiger Biografien (Ehemalige als Multiplikatoren), Ethik und Arbeit, alternative Arbeitswelten kennen lernen…

9. Gesundheit:

Hygiene, Kleidung und Gesundheit, Prävention, Körperbewusstsein entwickeln, Sport…

10. Bildung und Kultur:

Allgemeinbildung, Sprache, unterschiedliche Kulturen, Bewusstsein und Wissen über den jeweiligen Wohnort…

11. Bewerbungstraining:

Bewerbungsschreiben, Rollenspiele und fiktive Vorstellungsgespräche (diese werden zum Teil gefilmt und anschließend analysiert), reale Gespräche vorbereiten…

Bei der Erstellung einer individuellen Bewerbung erhält jede/r Teilnehmer/in Unterstützung.

Betreuungsservice nach erfolgter Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt

Der Projektträger sollte es sich auch zur Aufgabe machen Kontakte zu Firmen auf dem Arbeitsmarkt aufzubauen um die Arbeitsuche bzw. Stellenvermittlung der Teilnehmer zu begleiten. Findet eine Stellenvermittlung statt, bietet das Projekt einen „Betreuungsservice“ sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber an.

Inhaltlich ist dieser Betreuungsservice zuständig für:

  • Ansprechpartner bei auftretenden Problemen
  • Prüfung, ob Fördermöglichkeiten seitens des Arbeitsamtes möglich sind
  • Geldverwaltung (falls gewünscht) des Arbeitnehmers
  • Sozialpädagogische Betreuung des Arbeitnehmers (falls notwendig)

Zielgruppe

  • Strafentlassene, straffällige und von Straffälligkeit bedrohte Menschen, die langzeitarbeitslos und/oder Hartz4-Empfänger sind.

Die Erfahrung aus den letzten Jahren und unseren  verschiedensten Projekten mit dieser Zielgruppe hat gezeigt, das eine erfolgreiche Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt nur dann funktioniert, wenn mit den Teilnehmern neben der Arbeitsgewöhnung möglichst vielschichtig an ihren Ressourcen und Defiziten gearbeitet wird.

Für jeden Teilnehmer steht daher am Anfang eine Anamnese, anhand derer wir ein persönliches Profil erstellen und die Ziele und (Berufs-)Wünsche des Probanden abklären.

Während der ersten 3 Monate ist der Teilnehmer in der Phase der Arbeitsgewöhnung und arbeitet 4 Tage die Woche in der Gruppe unter Anleitung eines Arbeitserziehers im Bereich des Umwelt- und Landschaftsschutzes.

Während dieser Zeit wird wöchentlich das sogenannte Kompetenztraining angeboten, das die Teilnehmer mit Themen aus ihrer Lebenswelt begleitet und ihnen Kenntnisse und Wissen in diesen Bereichen vermittelt.

Zum Inhalt dieses Angebotes zählen:

  • fachliches Wissen beim Umgang mit Arbeitsgeräten
  • Computerkenntnisse (Hardware, Software, Betriebssysteme)
  • Rechtsauskünfte (Miet-, Straf-, Zivil, Arbeitsrecht)
  • Bildung und Kultur
  • Gesundheitslehre (Hygiene, Krankheiten, Süchte…)
  • lebenspraktische Tipps & Hilfen
  • Bewerbungstraining

Im Anschluss an diese Angebote findet immer eine Lernzielkontrolle und die sogenannte Wochenschau statt. Hierbei werden die Vorkommnisse und Erlebnisse während der zurückliegenden Arbeitswoche in der Gruppe besprochen und reflektiert. Diese Informationen und ein gezieltes Nachhaken bei den Teilnehmern per Fragebogen zum Stand ihrer Motivation, ihrer Zufriedenheit, ihrem Lernerfolg etc…. ermöglicht es uns die Entwicklung des jeweiligen Probanden abzulesen und fortzuschreiben.

Individuelle Sozialberatung

Zudem garantiert eine ständige professionelle Begleitung durch unser Team in allen Phasen des Projektes, dass auch die privaten Belange der Teilnehmer nicht zu kurz kommen und mit in den Entwicklungsprozess einfließen können. Dazu gehört nicht nur eine sofortige Krisenintervention bei Problemen sondern präventiv auch:

  • regelmäßige Gespräche über die aktuellen Lebensumstände
  • bei Bedarf, Vermittlung in bestehende Angebote der Sozialen Rechtspflege Ortenau oder von kooperierenden Einrichtungen

und die Beratung im psychosozialen Bereich, da wir eine Stabilisierung der Lebenssituation für einen wichtigen Indikator zur Arbeitsaufnahme halten, wie

  • Unterstützung und Vermittlung, um den Schulabschluss nachzuholen
  • Durchführung von Schuldenregulierung
  • Geldverwaltung
  • Vermittlung in Deutschkurse
  • Vermittlung und Beratung bei Suchtproblemen
  • Vermittlung und Beratung im Umgang mit Behörden

Konzept

Das bisherige Angebot der SRO zur beruflichen Integration straffälliger Menschen mit dem Projekt  fit for work ist im Jahre 2007 ausgelaufen. Für die neue ESF-Förderperiode ab 2008 haben wir abermals den Zuschlag für unser Folgeprojekt step by step erhalten. Das Projekt ist zunächst auf 3 Jahre angelegt und hat für seine Teilnehmer innerhalb der 6 Monate, die er bei uns verbringt, folgende Ziele :

  • Erwerb der für Arbeitsverhältnisse notwendigen Schlüsselqualifikationen
  • Arbeitsgewöhnung
  • Wiedererwerb von Alltagsstruktur
  • Erwerb von fachlicher Kompetenz
  • Erwerb sozialer Kompetenz
  • Verbesserung und Förderung vorhandener Fähigkeiten
  • Kompensation bestehender Defizite
  • Vermittlung in ein Praktikum und anschließend in den ersten Arbeitsmarkt

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